Cremes - selber machen

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Eine Creme ist eine streichfähige Zubereitung aus fettlöslichen und wasserlöslichen Zutaten.

Cremes können wegen des wasserlöslichen Anteils im Allgemeinen besser in die Haut einziehen als reine Fett-Salben.

Emulgatoren - Lanolin

Damit Fett und Wasser miteinander eine dauerhafte Verbindung eingehen, braucht man einen Emulgator.

In der Natur gibt es zahlreiche Emulgatoren, beispielsweise in der Milch, um das Milchfett und das Wasser der Milch zu verbinden.

Ein weiterer natürlicher Emulgator ist das Wollwachs, auch Lanolin genannt, das in der unbehandelten Schafwolle enthalten ist. Lanolin kann in seiner reinen Form, als Lanolin anhydrid (= ohne Wasser), eine Menge Wasser binden und mit fettlöslichen Substanzen verbinden. Eine Creme mit Lanolin als Emulgator wird relativ zäh und salbenartig, also genau richtig für die meisten medizinischen Anwendungen.


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Lanolin anhydrid kann man in der Apotheke bestellen, in manchen Kräuterläden kaufen oder in Online-Shops für Kosmetik-Rohstoffe bestellen. In solchen Online-Shops gibt es noch jede Menge andere Emulgatoren, die teilweise Cremes mit völlig anderer Konsistenz ermöglichen, z.B. für Gesichtscremes. Rezepte, die mit dem einen Emulgator funktionieren, funktionieren meistens nicht mit anderen Emulgatoren. Man braucht also für jeden Emulgator unterschiedliche Rezepte.

Hier in diesem Buch beschränken wir uns auf ein Creme-Grundrezept mit Lanolin als Emulgator, weil es für Heilzwecke ausreichend ist. Man kann das Rezept mit zahlreichen verschiedenen Zutaten, z.B. Ölauszüge, Tinkturen und ätherische Öle vielfältig variieren.

Weitere Zutaten für selbstgemachte Cremes

Außer dem Emulgator braucht man die gleichen Zutaten wie bei einer Salbe, also Öl und Bienenwachs, eventuell Kakaobutter oder Sheabutter und auf Wunsch ätherische Öle. Ätherische Öle wirken nicht nur medizinisch, sie konservieren die Creme auch ein wenig.

Als sogenannte Wasserphase kann man wahlweise oder gemischt folgende Zutaten verwenden: Wasser, Hydrolate (z.B. Rosenwasser), Tinkturen oder Kräutertee.

Bei der Verwendung von Kräutertee muss man sehr hygienisch arbeiten, denn solche Cremes neigen zu frühzeitigem Schimmel.

Cremes mit einem hohen Tinkturanteil haben meistens eine starke Wirkung und halten sich auch recht lange, weil der Alkohol in der Tinktur natürlich konservierend wirkt. Solche Cremes können im günstigen Fall über ein Jahr lang halten. Andere Cremes werden manchmal schon nach zwei Wochen schlecht und beginnen beispielsweise zu schimmeln.

Creme-Grundrezept

Für etwa 50 ml Creme brauchen Sie folgende Zutaten:

·         30 ml Kräuter-Ölauszug oder Pflanzenöl

·         4 gr Bienenwachs

·         15 gr Lanolin anhydrid

·         30 ml Wasser (Destilliertes Wasser oder Mineralwasser)

 

Das Wasser kann teilweise oder vollständig durch eine Tinktur oder ein Hydrolat (z.B. Rosenwasser) ersetzen.

Ergänzend kann man ätherische Öle nach Wunsch hinzufügen. Dadurch duftet die Creme und hat zusätzliche Wirkungen. Sie hält auch länger. Ätherische Öle werden erst am Schluss zur Creme hinzugefügt.

Mit etwas Sheabutter und Kakaobutter anstelle des Bienenwachses kann man die Konsistenz der Creme noch geschmeidiger machen.

So stellen Sie eine Creme her:

·         Wiegen Sie alle Zutaten ab und stellen Sie sie bereit.

·         Geben Sie alle fettlöslichen Zutaten in ein Glas (Öl, Bienenwachs, Lanolin) und alle wasserlöslichen Zutaten in ein weiteres Glas.

·         Stellen Sie beide Gläser in ein heißes Wasserbad.

·         Warten Sie ab, bis die festen Bestandteile in der Fettphase geschmolzen sind.

·         Nehmen Sie beide Gläser aus dem Wasserglas.

·         Gießen Sie die Wasserphase unter ständigem Rühren in die Fettphase.

·         Rühren Sie ununterbrochen weiter um.

·         Die Creme wird zunächst undurchsichtig und allmählich immer dicker.

·         Sobald die Creme auf Handwärme abgekühlt ist, können Sie die ätherischen Öle hinzugeben. Tropfen Sie die ätherischen Öle unter ständigem Rühren in die Creme.

·         Füllen Sie die Creme anschließend in eine Cremedose.

·         Beschriften Sie die Cremedose mit Inhalt und Datum.

·         Bewahren Sie die Creme kühl auf.

Fotoanleitung: Creme

Wiegen Sie alle Zutaten ab und stellen Sie sie bereit.

Geben Sie alle fettlöslichen Zutaten in ein Glas (Öl, Bienenwachs, Lanolin) und alle wasserlöslichen Zutaten in ein weiteres Glas.

Stellen Sie beide Gläser in ein heißes Wasserbad.

Warten Sie ab, bis die festen Bestandteile in der Fettphase geschmolzen sind.

Nehmen Sie beide Gläser aus dem Wasserglas.

Gießen Sie die Wasserphase unter ständigem Rühren in die Fettphase.

Rühren Sie ununterbrochen weiter um.

Die Creme wird zunächst undurchsichtig und allmählich immer dicker.

Sobald die Creme auf Handwärme abgekühlt ist, können Sie die ätherischen Öle hinzugeben.

Tropfen Sie die ätherischen Öle unter ständigem Rühren in die Creme.

Füllen Sie die Creme anschließend in eine Cremedose.

Beschriften Sie die Cremedose mit Inhalt und Datum.

Bewahren Sie die Creme kühl auf.

Kamillen-Creme als Allzweck-Creme

Das nachfolgende Rezept für eine Kamillencreme kann man als Allround-Creme für die meisten alltäglichen Hautprobleme und kleinen, nicht offenen Wunden nutzen.

Die Creme wirkt entzündungshemmend, leicht antibiotisch und fördert die Wundheilung.

Sie brauchen folgende Zutaten:

·         30 ml Kamillen-Ölauszug oder Olivenöl

·         4 gr Bienenwachs

·         15 gr Lanolin anhydrid

·         30 ml Kamillen-Tinktur

·         20 Tropfen ätherisches Teebaum-Öl

·         evtl. 10 Tropfen ätherisches Kamillen-Öl (teuer)

 

Stellen Sie die Creme her, wie beim Creme-Grundrezept beschrieben.

Anstelle von Kamillen-Auszügen können Sie auch Auszüge der Ringelblume verwenden, also Ringelblumen-Ölauszug und Ringelblumen-Tinktur. Die entstehende Creme können Sie auch als Allround-Creme verwenden.

Muskelentspannungs-Creme mit Minze und Johanniskraut

Die folgende Creme können Sie bei Muskelverspannungen, Verstauchungen, Gelenkschmerzen und Rückenschmerzen anwenden. Sie fördert die Durchblutung, wirkt entkrampfend und schmerzstillend.

Sie brauchen folgende Zutaten:

·         15 ml Johanniskraut-Öl

·         15 ml Pfefferminze-Ölauszug

·         4 gr Bienenwachs

·         15 gr Lanolin anhydrid

·         15 ml Johanniskraut-Tinktur

·         15 ml Pfefferminz-Tinktur

·         30-50 Tropfen ätherisches Minz-Öl

 

Stellen Sie die Creme her, wie beim Creme-Grundrezept beschrieben.

Rosskastanien-Wacholder-Creme gegen Krampfadern

Mit der folgenden Creme können Sie Krampfadern und geschwollene Beine behandeln. Die Creme stärkt die Venen und verhindert, dass sich Gewebswasser in den Beinen ansammelt und Ödeme bildet. Die Beine und Füße werden wieder leichter und der Schmerz lässt nach.

Sie brauchen folgende Zutaten:

·         30 ml Wacholderbeeren-Ölauszug

·         4 gr Bienenwachs

·         15 gr Lanolin anhydrid

·         30 ml Rosskastanien-Tinktur

·         20 Tropfen ätherisches Wacholder-Öl

·         20 Tropfen ätherisches Zypressen-Öl

 

Stellen Sie die Creme her, wie beim Creme-Grundrezept beschrieben.

Neurodermitis-Creme

Das folgende Creme-Rezept eignet sich zur Behandlung akut entzündeter Hautstellen bei Neurodermitis. Die Creme wirkt entzündungshemmend, antibakteriell und juckreizlindernd.

Achtung! Da die Haut von Neurodermitis-Patienten sehr unterschiedlich reagiert, sollte man die Creme zunächst an einer kleinen Stelle ausprobieren, bevor man sie großflächig anwendet. Manche der Betroffenen vertragen möglicherweise die ätherischen Öle nicht. Die kann man in diesem Fall weglassen.

Sie brauchen folgende Zutaten:

·         30 ml Lavendel-Ölauszug oder Jojoba-Öl oder Olivenöl

·         10 gr Sheabutter

·         15 gr Lanolin anhydrid

·         20 ml Wasser oder Lavendelwasser oder Rosenwasser

·         10 ml Lavendel-Tinktur

·         10 Tropfen ätherisches Teebaum-Öl

·         10 Tropfen ätherisches Lavendel-Öl

 

Stellen Sie die Creme her, wie beim Creme-Grundrezept beschrieben.

 


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