Wickel und Umschläge

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Wickel und Umschläge gehören seit langem zur einfachen Behandlung von Krankheiten. Heutzutage gelten sie als etwas unmodern, aber sie haben an Wirksamkeit nichts eingebüßt.

Dadurch, dass der Umschlag lange einwirkt, ist er eine sehr intensive Behandlungsmöglichkeit.


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Grundausstattung für Wickel und Umschläge

Umschläge und Wickel kann man mit einfachen Mitteln durchführen. Dennoch ist es sinnvoll, diese Grundausstattung immer griffbereit zu haben, damit man im Fall der Fälle nicht erst lange suchen muss.

Man kann sich in Apotheken auch ein extra Set für Wickel kaufen, in der Praxis reicht aber auch eine selbst zusammengestellte Ausstattung.

Wickel und Umschläge bestehen meistens aus drei Schichten:

·         Innentuch: wahlweise aus Baumwolle, Leinen oder Küchenkrepp. Dieses Tuch wird in Kräutertee, Tinktur oder Wasser getaucht und ist daher feucht.

·         Zwischentuch: wahlweise aus Molton (dicke Baumwolle) oder Plastikfolie. Schützt die Umgebung vor Feuchtigkeit oder Verschmutzung durch das Innentuch.

·         Außentuch: wahlweise aus Wolle, Flanell oder Frottee. Umschließt den ganzen Wickel und hält die Wärme im Innern des Wickels.

 

Die Grundausstattung für Wickel und Umschlage hat sich im Laufe der Jahrzehnte deutlich verändert. Früher spielte mindestens ein Wolltuch eine wichtige Rolle bei Wickeln. Heutzutage nimmt man häufig stattdessen ein dickes Handtuch und bei Bedarf eine Plastikfolie, um die Feuchtigkeit des Wickels von der Umgebung abzuhalten.

Die Größe der jeweiligen Tücher hängt vom Anwendungszweck ab. Ein Wickel um den ganzen Leib braucht naturgemäß größere Tücher als ein Wickel um ein schmerzendes Handgelenk.

Für Umschläge werden häufig nur kleine Tücher gebraucht und ein Mullverband zum Fixieren des Umschlags am Körper. Manche kleinen Umschläge kann man auch mit ein paar Pflasterstreifen festkleben.

Durchführung eines Kräuter-Umschlags

Ein Kräuter-Umschlag wird folgendermaßen durchgeführt:

·         Bereiten Sie einen starken Tee aus der Heilpflanze Ihrer Wahl zu, beispielsweise Ringelblume bei schlecht heilenden Wunden.

·         Waschen Sie sehr gründlich Ihre Hände.

·         Tauchen Sie das Innentuch in den Tee, bis es ganz vollgesogen ist.

·         Wringen Sie das Innentuch aus, so dass es nicht mehr tropft, aber noch gut durchfeuchtet ist.

·         Legen Sie das Innentuch auf die zu behandelnde Stelle.

·         Legen Sie das Zwischentuch (Plastikfolie) auf das Innentuch. Das Zwischentuch sollte etwas größer sein als das Innentuch.

·         Legen Sie das Außentuch, z.B. ein Frotteehandtuch oder einen trockenen Frotteewaschlappen auf das Zwischentuch.

·         Befestigen Sie das Außentuch mit einem Mullverband oder Pflaster.

·         Lassen Sie den Umschlag mehrere Stunden oder über Nacht einwirken.

·         Entfernen Sie den Umschlag anschließend.

·         Lassen Sie die behandelte Haut trocknen.

·         Wiederholen Sie die Umschlagsbehandlung bei Bedarf mehrfach, bis eine Besserung eintritt.

 

Alternativ zu einem Kräutertee kann man auch verdünnte Tinktur für einen Umschlag verwenden.

Außer der Kräuterwirkung erzielt man mit einem Umschlag zusätzlich noch eine durchblutungsfördernde Wirkung. Je nachdem, ob der Umschlag warm oder kalt ist, hat er noch weitere Wirkungen, die auf dem Temperatur-Reiz beruhen.

Warmer Umschlag und Wickel

Ein warmer Umschlag sollte so heiß wie möglich sein, ohne die Haut zu verbrennen.

Er hat dann eine erwärmende, entspannende und beruhigende Wirkung.

Daher helfen warme Umschläge besonders gut gegen alle Beschwerden, die mit Verkrampfungen einhergehen, also beispielsweise Rückenschmerzen oder Bauchkrämpfe.

Wenn eine heiße Schwellung vorliegt, beispielsweise bei einer Verstauchung, ist ein warmer Umschlag eher nicht zu empfehlen.

Auch bei hochakuten Entzündungen kann ein warmer Umschlag manchmal zu viel Hitze an die entzündete Stelle bringen. Eine Ausnahme stellen hier Blasenentzündungen dar, die meistens auch in der akuten Phase günstig auf warme Umschläge reagieren. Im Zweifelsfall muss man ausprobieren, ob man warm oder kalt besser verträgt.

Ein warmer Umschlag sollte 30 Minuten bis mehrere Stunden einwirken.

Kalter Umschlag und Wickel

Kalte Umschläge wirken zusammenziehend auf Schwellungen, sodass sie eine abschwellende Wirkung haben.

Heiße, entzündliche Prozesse können durch einen kalten Umschlag gekühlt und dadurch verringert werden.

Bekannt sind kalte Wickel vor allem als Wadenwickel gegen Fieber. Sie sollen fiebersenkend wirken oder zumindest das weitere Ansteigen des Fiebers verlangsamen. Außerdem verbessern sie das Befinden des Kranken. Fieber ist jedoch zunächst sehr wichtig für den Heilungsvorgang. Es sollte daher nur gesenkt werden, wenn es zu hoch ansteigt, beispielsweise über 39°C.

Ein kalter Umschlag hat eine Temperatur zwischen 18°C und 23°C.

Nur wenn er kurz eingesetzt wird, hat er eine deutliche kühlende Wirkung. Nach etwa 15 Minuten sollte man solch einen kalten Umschlag entfernen oder durch einen neuen kalten Umschlag ersetzen.

Wenn man einen kalten Umschlag länger einwirken lässt, zwischen 45 und 90 Minuten, wärmt er sich auf, und die Wirkung verändert sich. Es kommt nach einer Weile zu einer stärkeren Durchblutung und dadurch zu einer Erwärmung von innen heraus. Solch ein lang einwirkender kalter Umschlag kann beispielsweise gegen Kopfschmerzen helfen.

Kräutersäckchen

Ein Kräutersäckchen ist eine trockene Art der Anwendung. Ihre Wirkung basiert vor allem auf den in den Kräutern enthaltenen ätherischen Ölen.

·         Um ein Kräutersäckchen anzuwenden, wickeln Sie getrocknete Kräuter, z.B. Lavendel, in ein dünnes Tuch, sodass ein Päckchen entsteht.

·         Wärmen Sie das Kräuterpäckchen zwischen zwei Wärmflaschen auf.

·         Legen Sie das warme Kräuterpäckchen auf die zu behandelnde Stelle des Körpers.

·         Fixieren Sie das Kräutersäckchen mit einem Tuch oder Pflasterstreifen.

·         Lassen Sie das Kräutersäckchen einwirken, so lange es warm ist.

·         Entfernen Sie das Kräutersäckchen oder tauschen Sie es gegen ein frisch erwärmtes neues Kräutersäckchen.

·         So lange das Kräutersäckchen nach dem Erwärmen duftet, kann man es wiederverwenden.

Zwiebelsäckchen

Ein Zwiebelsäckchen hilft vor allem gegen Ohrenschmerzen und Furunkel, denn es wirkt entzündungshemmend.

·         Schneiden Sie eine Zwiebel in möglichst kleine Würfel, um ein Zwiebelsäckchen anzuwenden.

·         Wickeln Sie die Zwiebelwürfel in ein dünnes Tuch.

·         Erwärmen Sie das Zwiebelpäckchen zwischen zwei Wärmflaschen oder auf einer Heizung.

·         Legen Sie das gut erwärmte Zwiebelsäckchen auf die zu behandelnde Stelle.

·         Fixieren Sie es mit einem schmalen Tuch, so dass es keinen Druck ausübt, sondern nur locker befestigt ist.

·         Lassen Sie das Zwiebelsäckchen mehrere Stunden oder über Nacht einwirken.

Kohlwickel

Ein Kohlwickel wirkt entzündungshemmend. Man kann ihn gegen Hautentzündungen oder Entzündungen innerer Organe anwenden.

·         Walzen Sie mehrere Kohlblätter mit einer Kuchenrolle platt, bis sie weich sind.

·         Legen Sie die Kohlblätter anschließend auf die zu behandelnde Stelle.

·         Befestigen Sie die Kohlblätter mit einem Tuch.

·         Lassen Sie die Kohlblätter mehrere Stunden oder über Nacht wirken.

 

Man kann auch Wickel mit Quark, Lehm oder gekochten Kartoffeln durchführen.


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