Baldrian

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Der Baldrian ist eine altbekannte Heilpflanze zur Behandlung von Schlafstörungen und Unruhe.

Seine Wirkung ist mild, sodass man sich sanft entspannt und dann ruhig einschlummert. Sogar tagsüber kann man den Baldrian in geringen Mengen einnehmen, denn in kleiner Dosis macht er nicht müde, sondern wirkt leicht entspannend.

Nicht nur gegen Schlaflosigkeit kann man den Baldrian einsetzen, sondern immer dann, wenn Verkrampfungen und Hektik krank machen. Baldrian hilft also auch bei Reizmagen, Spannungskopfschmerzen, Prüfungsangst und ähnlichen Gesundheitsbeschwerden. Dadurch wird der Baldrian trotz engem Wirkungsspektrum sehr vielseitig in der Anwendung.

Steckbrief

Wissenschaftlicher Name:

Valeriana officinalis

Pflanzenfamilie:

Baldriangewächse - Valerianaceae

Andere Namen:

Elfenkraut, Katzenkraut, Mondwurz

Wichtige Inhaltstoffe:

Ätherische Öle, Valerensäure, Sesquiterpene, Arnikaflavon, Hydrophile Lignane, Bitterstoffe, Gerbstoffe, Harz, Alkaloide

Verwendete Teile:

Wurzeln, evtl. Blüten

Zubereitungsformen:

Tee, Tinktur, Tabletten

Bezugsquellen:

Natur, Garten, Apotheke, Läden

Sammelzeit:

Wurzeln: Oktober, Blüten: Juli/August

Wirkungen:

Beruhigend, entspannend, konzentrationsfördernd, krampflösend

Haupt-Anwendungen:

Schlaflosigkeit, Nervosität

 

Anwendungsgebiete

Die Anwendungsgebiete des Baldrians ergeben sich aus der beruhigenden und entkrampfenden Wirkung.

Nachfolgend die wichtigsten Einsatzgebiete für den Baldrian:


·         Blähungen

·         Bluthochdruck

·         Darmkrämpfe

·         Gallenbeschwerden

·         Gastritis

·         Kopfschmerzen

·         Krämpfe

·         Magenkrämpfe

·         Magenschleimhautentzündung

·         Migräne

·         Nervöse Herzbeschwerden

·         Nervosität

·         Neurodermitis

·         Prüfungsangst

·         Reizblase

·         Rückenschmerzen

·         Schilddrüsenüberfunktion

·         Schlafstörungen

·         Unruhe

·         Verspannungen

·         Wechseljahrsbeschwerden


 

In der Volksmedizin wird der Baldrian auch bei Augenerkrankungen zur Stärkung der Augen eingesetzt. Die augenstärkende Wirkung ist jedoch nicht durch Studien belegt.

Anwendung

Den Baldrian kann man wahlweise als Tee, Tinktur oder als Tabletten anwenden.

Bei der Aufbewahrung der Baldrian-Wurzel sollte man beachten, dass sie stark riecht. Manche mögen den Geruch und andere nicht. Damit der Geruch des Baldrians andere Kräutervorräte nicht ansteckt, bewahrt man die Baldrianwurzeln am besten in einer zusätzlichen, gut verschlossenen Plastiktüte oder einem Glas auf.

Baldrian-Wurzel als Tee

Am besten wirkt der Baldrian-Tee als Kaltauszug.

Dazu übergießt man morgens 2 Teelöffel getrocknete oder frische Baldrianwurzel mit einer Tasse kaltem Wasser und bedeckt das Gefäß. Diese Mischung lässt man den ganzen Tag lang stehen. Abends, bzw. nach 8-12 Stunden, seiht man den Baldrian-Tee ab und erwärmt ihn auf Trinktemperatur.

Dann trinkt man den Baldrian-Tee langsam in kleinen Schlucken.

In Teemischungen oder wenn man es eilig hat, kann man Baldrian auch als normalen Aufguss zubereiten und den Tee zwischen 10 und 15 Minuten ziehen lassen.

Alternativ kann man auch aus den Blüten einen Tee zubereiten. Da man die Blüten kaum kaufen kann, muss man sie jedoch selber sammeln.

Wenn man Baldrian-Tee als Einschlafhilfe einsetzen will, trinkt man ihn am besten abends, etwa eine bis eine halbe Stunde vor dem Einschlafen.

Bei Dauerbeschwerden, wie Bluthochdruck, Nervosität oder Neurodermitis, trinkt man den Baldrian-Tee über maximal sechs Wochen lang drei mal täglich. Bei akuten Beschwerden, wie Kopfschmerzen und krampfartigen Beschwerden trinkt man den Baldrian-Tee nach Bedarf.

Der Einsatz des Baldrians als Tee hat den Vorteil, dass man durch das langsame Trinken bereits eine gewisse entspannende Wirkung erlebt. Daher kann der Baldrian seine Wirkung in dieser Zubereitungsform besonders gut entfalten.

Der Baldrian ist auch ein wichtiger Bestandteil zahlreicher Entspannungs-Teemischungen. In diesen Mischungen wird er meistens mit anderen beruhigenden Heilkräutern kombiniert, z.B. Melisse, Hopfen, Passionsblume, Johanniskraut.

In diesem Buch finden Sie Teemischungen, die Baldrian enthalten:

·         Blähungs-Tee auf Seite 93

·         Beruhigungs-Tee auf Seite 95

·         Muskelentkrampfungs-Tee auf Seite 95

Baldrian-Wurzel als Tinktur

Beliebt ist auch die Anwendung des Baldrians als Tinktur. So hat man ihn immer zur Hand, wenn man ihn braucht. Baldrian-Tinktur kann man als Baldrian-Tropfen in Apotheken kaufen. Wer will, kann sich eine Tinktur selbst herstellen (siehe Seite 104).

Von der Baldrian-Tinktur nimmt man abends oder bei Bedarf ein bis zwei Teelöffel ein, am besten verdünnt mit Wasser.

Baldrian-Wurzel als Tablette oder Dragees

In Apotheken, Drogerien und Supermärkten kann man zahlreiche Baldrian-Präparate finden.

Als Tablette oder Dragee kann man den Baldrian bequem anwenden, ohne extra einen Tee zubereiten zu müssen.

Man erhält die Baldrian-Mittel in unterschiedlichen Dosierungen vom Einsatz gegen leichte Unruhe bis hin zu stärkeren Schlafbeschwerden.

Häufig wird der Baldrian in den Fertigpräparaten mit anderen, gleichsinnig wirkenden, Heilpflanzen kombiniert.

Besonders beliebt ist die Mischung mit Hopfen. Für Frauen, die unter PMS leiden oder zu Beginn der Wechseljahre ist Hopfen jedoch ungünstig, weil er wegen seines Östrogengehaltes eine Östrogendominanz verstärken kann. Das würde zu verstärkten Schlafstörungen und Reizbarkeit führen, anstatt zu einer Linderung derselben.

Baldrian-Blüten als Schlafkissen

Die zarten Baldrian-Blüten kann man in Form eines Kräuterkissens als Einschlafhilfe verwenden. Dazu füllt man getrocknete Baldrian-Blüten in einen kleinen (selbstgenähten) Kissenbezug aus Stoff. Zur Ergänzung der Wirkung kann man zusätzlich Lavendelblüten, Melisse und Hopfenzapfen in das Kissen füllen. Das Kissen legt man im Bett neben das Kopfkissen, um den sanften Duft einatmen zu können.

Pflanzenbeschreibung

Der echte Baldrian ist in fast ganz Europa heimisch. Er wächst bevorzugt an Waldrändern und häufig auch an den Ufern von Bächen und Gräben.

Baldrian ist eine mehrjährige Pflanze, die bis zu 2 Meter hoch wird.

Im Frühjahr wachsen unpaarig gefiederte Blätter aus dem Wurzelstock. Diese Blätter sind meistens gesägt und werden bis zu 20 cm lang.

Im späten Frühling bis Sommer wächst der gefurchte, hohle, teilweise verzweigte Blütenstengel hoch. Am oberen Ende der Stengel entfalten sich zwischen Juni und August die hellrosa farbenen Blüten, die in einer Trugdolde stehen.

Die Blüten duften sanft und süß. Der Geruch der Wurzeln wird von vielen Menschen als unangenehm empfunden, vor allem wenn sie nach der Trocknung stark riechen. Ganz anders geht es den Katzen, die den Baldrianduft lieben und ganz verrückt nach ihm sind.

 


 


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